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Neuseeland

  • Autorenbild: Kathrin Dietziker
    Kathrin Dietziker
  • vor 6 Tagen
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 6 Tagen

Der Flug von Sydney nach Neuseeland war kurz, aber in mir begann da schon etwas Größeres. Als ich in Christchurch landete, spürte ich sofort: Hier ist alles ein bisschen anders. Die Luft war frischer, die Temperaturen merklich kühler – Zeit, sich umzustellen.

Der erste Tag war etwas holprig. Die Autovermietung wollte unbedingt eine offizielle Übersetzung meines Führerscheins sehen. Ich konnte kaum glauben, dass mein weltweiten Führerschein nicht ausreichen sollte – aber Neuseeland hat eben seine ganz eigenen Regeln. Am Ende bekam ich doch noch mein Auto. Klein, aber meins. Und das war das Wichtigste.

Christchurch war mein erster Stopp, und ich ließ mir ein paar Tage Zeit, um anzukommen. Danach ging es über den beeindruckenden Arthur’s Pass zur Westküste – eine Strecke, die sich zieht, aber in ihrer Schönheit kaum zu übertreffen ist. Ich unternahm einige Wanderungen, und jedes Mal war ich überrascht, wie entspannt das Gehen sein kann, wenn man keine Angst vor giftigen Tieren haben muss. Die Natur wirkte plötzlich so zugänglich, so friedlich.

In Queenstown wurde es abenteuerlich: Ich habe mich getraut, auf eine Schaukel mit freiem Fall zu gehen – und es war wilder, als ich es mir vorgestellt hatte. Adrenalin pur.

Von dort ging es weiter nach Lumsden zu meiner Familie – ein kleiner Einblick ins Farmleben, der mir unheimlich gutgetan hat. Bodenständig, herzlich, echt. Ich habe mich dort richtig wohlgefühlt.

Ein Highlight war dann der Milford Sound – meine erste Erfahrung mit einem Wurfzelt, was definitiv Nerven braucht, aber irgendwie auch richtig cool war. Ich hatte unglaubliches Glück mit dem Wetter: Sonne beim Wandern, klare Sicht während der Bootstour – ein echtes Geschenk in dieser regenreichen Gegend.

Nach dem Süden führte mein Weg über Dunedin und den Lake Pukaki wieder zurück Richtung Christchurch. Camping wurde für mich dabei fast schon zur Routine – ich habe viel gelernt, aber vor allem unglaublich viel gesehen. Die Landschaften waren so verschieden, so kraftvoll, dass man manchmal einfach nur stehenbleiben und staunen musste.

Der Norden rief – und mit der Fähre ging’s auf die Nordinsel. Ich besuchte wieder Familie, verbrachte viel Zeit mit ihnen, wir kochten, bastelten, gingen wandern – diese kleinen, stillen Momente waren kostbar.

Ende März machte ich mich auf den Weg Richtung Auckland. Und ich muss ehrlich sagen: Alleine zu reisen war nicht immer leicht. Nach einem Monat mit vielen Eindrücken und stetigem Unterwegssein wurde mir bewusst, wie sehr mir Gesellschaft manchmal fehlt.

Zum Abschluss meiner Reise verbrachte ich ein paar letzte Nächte auf Waiheke Island – ein Ort, den ich schon vor 27 Jahren mit meinen Eltern besucht hatte. Ich besuchte sogar dasselbe Weingut, überbrachte Grüße, erinnerte mich. Selbst das Hostel war noch da. Es war ein wunderschöner, runder Abschluss.

Und dann hieß es: Tschüss, Aotearoa – und weiter ging's, auf zu den Cookinseln.


English:

The flight from Sydney to New Zealand was short, but something bigger had already started stirring within me. When I landed in Christchurch, I immediately felt: everything is a little different here. The air was fresher, the temperatures noticeably cooler – time to adjust.

The first day was a bit rough. The rental car company insisted on an official translation of my driver’s license. I could hardly believe that my international license wasn’t enough – but New Zealand clearly has its own rules. In the end, I did get my car. Small, but mine. And that was what mattered most.

Christchurch was my first stop, and I took a few days to settle in. Then I headed over the impressive Arthur’s Pass to the West Coast – a long drive, but almost unbeatable in terms of beauty. I went on a few hikes, and every time I was surprised by how relaxed walking can be when you don’t have to worry about poisonous animals. Nature suddenly felt so accessible, so peaceful.

Things got adventurous in Queenstown: I dared to go on a swing with a free fall – and it was wilder than I had imagined. Pure adrenaline.

From there I continued on to Lumsden to visit family – a little glimpse into farm life that did me a world of good. Grounded, warm, real. I felt truly at home there.

A real highlight was Milford Sound – my first experience with a pop-up tent, which definitely requires some nerves, but was kind of cool in its own way. I was incredibly lucky with the weather: sunshine for hiking, clear views during the boat tour – a real gift in this famously rainy region.

After the south, I made my way back towards Christchurch via Dunedin and Lake Pukaki. Camping had almost become a routine by then – I learned a lot, but more than anything, I saw so much. The landscapes were so varied, so powerful, that sometimes you just had to stop and marvel.

The North was calling – and I took the ferry to the North Island. I visited more family, spent lots of time with them, we cooked, crafted, went hiking – those small, quiet moments were precious.

At the end of March, I made my way toward Auckland. And I have to be honest: traveling alone wasn’t always easy. After a month full of impressions and constant movement, I realized how much I sometimes missed having company.

To wrap up my journey, I spent a few final nights on Waiheke Island – a place I had visited 27 years ago with my parents. I even went back to the same vineyard, passed along some greetings, remembered old times. The hostel was still there, too. It was a beautiful, full-circle ending.

And then it was time to say goodbye – goodbye, Aotearoa – and on to the Cook Islands.


 
 
 

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